Winterfell ist nicht = Winterfell

Das Fell ist „das“ Mittel der Abschirmung gegen alle Witterungen.

 

 

Das Pferd ist mit seinem Fell hervorragend an die jeweiligen Herkunftsregionen angepasst. Besitzt ein Araber eher seidig-glänzendes und dünnes Fell, hat ein Isländer hingegen über die Jahrhunderte langes und raues sowie fetthaltigeres Fell entwickelt. Wie viele Säugetiere gemäßigter und polarer Regionen passt sich auch das Pferd durch einen Fellwechsel den unterschiedlichen Witterungsbedingungen im Jahr an um durch die entsprechende Struktur des Fells einen Schutz vor Kälte zu gewährleisten.

 

 

Der Wechsel vom Sommer- zum Winterfell und zurück findet bei Pferden jeweils ein Mal jährlich statt. Er hängt nicht etwa von der Temperatur ab sondern von der Lichteinfallslänge, also der Tageslänge, deshalb kann das Einsetzen des Fellwechsels bereits im Januar beginnen – denn ab dem 21.12. werden die Tage bereits wieder länger.

 

Das Winterhaar wird ab Januar bis März unter dem Einfluss abnehmender Dunkelheit und zunehmender Wärme langsam abgestoßen. Bis April/Mai sollte dann das Abstoßen der Winterhaare abgeschlossen sein. Ab August bis Oktober wird nun allmählich erneut Winterhaar gebildet. Wie ausgeprägt das Winterfell ist hängt von vielen individuellen Faktoren ab, die das jeweilige Pferd betreffen.  Wärme wird nur zu einem geringen Teil durch ein dickeres Fell erzeugt. Bei kalter Witterung stellt das Pferd seine Haare auf, wodurch zwischen ihnen ein isolierendes Luftpolster entsteht. In diesem staut sich die Körperwärme und bildet so eine gute Schutzschicht gegen die Kälte.

Wird also ein Pferd für die Winterarbeit von Kopf bis Huf geschoren, sollte es aus dem o.g. Grund und dem somit nicht vorhandenen Luftpolster auch mit einer Decke mit Halsteil eingedeckt werden!